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Balkonkraftwerke / Mini-Solaranlagen: Nutzen, Vorteile und Empfehlungen
Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerke / Mini-Solaranlagen: Nutzen, Vorteile und Empfehlungen

Einleitung

Balkonkraftwerke, auch Mini-Solaranlagen genannt, sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, um Stromkosten zu senken und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Diese kleinen Photovoltaik-Systeme können direkt an eine Steckdose angeschlossen werden und liefern Strom für den Eigenbedarf. Seit kurzem wurde in Deutschland die zulässige Leistung solcher Anlagen auf bis zu 800 Watt erhöht, was den potenziellen Nutzen dieser Systeme erheblich steigert. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Funktionsweise, die Vorteile und die möglichen Einsparungen mit Balkonkraftwerken.

1. Was sind Balkonkraftwerke?

Balkonkraftwerke sind kleine Photovoltaikanlagen, die aus Solarmodulen und einem Wechselrichter bestehen. Sie werden oft auf Balkonen, Terrassen oder an Fassaden installiert und in das Hausstromnetz eingespeist. Dadurch wird ein Teil des benötigten Stroms direkt vor Ort erzeugt und verbraucht, was den Bezug von Strom aus dem öffentlichen Netz reduziert.

Zahlen und Fakten:

  • Ein typisches Balkonkraftwerk mit zwei Solarmodulen erzeugt etwa 200 bis 600 kWh Strom pro Jahr.
  • Dies entspricht einer jährlichen Einsparung von bis zu 200 Euro, abhängig vom aktuellen Strompreis und dem Eigenverbrauch.

2. Neu: seit Mai 2024 Erhöhung der Leistung auf 800 Watt bei Balkonkraftanlagen

Eine der wichtigsten Änderungen in der Gesetzgebung betrifft die zulässige Maximalleistung von Balkonkraftwerken. Bisher war die Leistung auf 600 Watt begrenzt, doch seit kurzem dürfen Anlagen bis zu 800 Watt Leistung erbringen bzw. ins Stromnetz einspeisen.

Vorteile der Leistungssteigerung auf 800 Watt:

  • Höherer Eigenverbrauch: Durch die gesteigerte Leistung kann ein größerer Anteil des selbst erzeugten Stroms direkt genutzt werden, insbesondere in Haushalten mit hohem Stromverbrauch während der Tageszeit.
  • Kürzere Amortisationszeit: Die höhere Leistung führt zu einer schnelleren Amortisation der Anlagekosten. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh kann eine 800 Watt-Anlage Einsparungen von bis zu 240 Euro pro Jahr erzielen.
  • Größere Umweltwirkung: Mit der höheren Leistung wird auch der Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen größer.

3. Vor- und Nachteile von Balkonkraftwerken

Vorteile:

  • Einfache Installation: Die meisten Systeme sind plug-and-play und erfordern keine aufwendige Installation durch einen Fachmann.
  • Kostengünstig: Balkonkraftwerke sind deutlich günstiger als herkömmliche Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Die Preise beginnen bei etwa 400 Euro.
  • Flexible Nutzung: Sie können an verschiedenen Standorten installiert werden, solange ausreichend Sonnenlicht vorhanden ist.
  • Förderungen und Zuschüsse: In einigen Regionen gibt es Förderprogramme, die die Anschaffung eines Balkonkraftwerks finanziell unterstützen.

Nachteile:

  • Begrenzte Leistung: Auch mit der Erhöhung auf 800 Watt sind Balkonkraftwerke nicht in der Lage, den gesamten Strombedarf eines Haushalts zu decken.
  • Wetterabhängigkeit: Die Stromproduktion hängt stark von der Sonneneinstrahlung ab. Im Winter und bei schlechtem Wetter ist die Leistung geringer.
  • Baugenehmigungen: In einigen Wohnanlagen oder bei Mietwohnungen kann es Einschränkungen oder Genehmigungspflichten für die Installation geben.

4. Welche Größe ist für meinen Haushalt sinnvoll?

Die passende Größe des Balkonkraftwerks hängt vom individuellen Stromverbrauch ab. Hier eine einfache Richtlinie:

  • Singles oder Paare: Ein Balkonkraftwerk mit 300-400 Watt reicht oft aus, um die Grundlast zu decken (z.B. Kühlschrank, Router, Standby-Geräte).
  • Familien: Für einen Haushalt mit 3-4 Personen und hohem Stromverbrauch tagsüber ist eine Anlage mit 800-1200 Watt Leistung sinnvoll.
  • Hohe Stromverbraucher: Wer tagsüber viele Geräte nutzt (z.B. Homeoffice, Wasserkocher, Fernseher, Laserdrucker, Wasserkocher, Kaffeemaschine, etc.), kann ebenfalls auf 800 Watt setzen oder darüber nachdenken bis zu maximal 2000 Watt-Anlagen auch als Balkonkraftwerk zu installieren. Diese dürfen aber derzeit maximal 800 Watt ins Netz einspeisen. Es geht eher darum, auch bei geringer Sonnenausbeute durch mehr Solarpanels die 800 Watt zu erreichen.
  • Bifazialmodule: Wer möglichst wenige Solarpanels verwenden will, sollte einen Blick auf bifazilale Solarpanels werfen. Diese Panels arbeiten auch mit dem „Rücklicht“. Bifaziale Module sind Solarmodule, die auf beiden Seiten des Panels Licht absorbieren können. Bifaziale Module können Im Gegensatz zu einseitigen Solarmodulen Sonnenlicht sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite des Panels absorbieren und in elektrische Energie umwandeln. Wichtig ist hierbei ein heller, am besten weißer Hintergrund hinter dem Solarmodul. Dadurch sind ca. 25% mehr Stromausbeute möglich.

Aktuelle Kosten und Erträge:

  • Anschaffungskosten: Eine 600 Watt-Anlage kostet zwischen 300 und 700 Euro, während eine 800 Watt-Anlage etwa 400 bis 1.000 Euro kosten kann.
  • Bei der Anschaffung von Komplett-Sets bitte immer darauf achten: wie lange sind die Anschlußkabel und ist die Befestigung für das Geländer / Flach-Dach im Preis enthalten oder kommt es noch obendrauf?
  • Außerdem unbedingt darauf achten, dass der Wechselrichter WLAN hat, bei manchen Anbietern ist das zusätzlich kostenpflichtig.
  • Außerdem beim Kauf darauf achten: wie lange ist die Garantie auf Material und Leistung der Anlage (bei Discountern manchmal nur 12 Jahre Garantie, bei anderen Anbietern 25 bis 30 Jahre Garantie.
  • Erträge: Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh spart eine 800 Watt-Anlage ca. 180 bis 240 Euro pro Jahr.

5. Die Installation von Balkonkraftwerken

Für die optimale Nutzung eines Balkonkraftwerks sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Ausrichtung und Neigung: Die Solarmodule sollten möglichst nach Süden ausgerichtet und in einem Winkel von etwa 30-40 Grad geneigt sein.
  • Vermeidung von Verschattungen: Stellen Sie sicher, dass die Module nicht durch Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse verschattet werden, um den Ertrag zu maximieren.
  • Installation durch Fachleute: Auch wenn die Anlagen als „einfach“ beschrieben werden, kann es sinnvoll sein, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, besonders bei der Verkabelung und der Auswahl des richtigen Wechselrichters.

6. Förderung und Finanzierung von Balkonkraftwerken

Viele Städte und Gemeinden bieten Förderprogramme für Balkonkraftwerke an. Die Förderhöhe variiert, beträgt aber oft bis zu 200 Euro pro Anlage. Zudem können die Kosten in einigen Fällen steuerlich geltend gemacht werden.

Aktuelle Förderprogramme:

  • Berlin: Bis zu 500 Euro Zuschuss für Balkonkraftwerke, abhängig von der Leistung der Anlage.
  • München: Zuschüsse von bis zu 200 Euro pro Haushalt für die Installation kleiner PV-Anlagen.
  • Hamburg: Förderung in Höhe von 100 Euro für alle Balkonkraftwerke, die den Mindestanforderungen entsprechen.

7. Langfristige Kosten und Erträge

Die Amortisationszeit eines Balkonkraftwerks hängt stark vom Strompreis, der Sonneneinstrahlung und dem Eigenverbrauch ab. Im Durchschnitt amortisiert sich eine Anlage innerhalb von 4-6 Jahren. Da die Module eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren haben, sind die Jahre danach reine Ersparnisse.

Beispielrechnung für eine 800 Watt-Anlage:

  • Investitionskosten: 800 Euro
  • Jährliche Ersparnis: 240 Euro
  • Amortisationszeit: 3,3 Jahre
  • Gesamte Einsparung über 20 Jahre: 4.800 Euro

8. Andreas Schmitz: wenn es die große Lösung sein soll und evtl. auch DIY, dann kucken Sie mal hier

Wenn es die große Lösung sein soll, Solarpanels aufs Dach und evtl. eine Speicherlösung:

Sie können sich umfassend bei Dr. Andreas Schmitz auf Youtube informieren. Der Kanal heißt @Akkudoktor (das Forum Akkudoktor.net) und ist seit 2017 online. Andreas hat Maschinenbau und Informatik studiert (+ einen Dr. in Ingenieurwesen) und betreibt einen außerordentlich guten Kanal auf Youtube mit vielen Informationen und DIY-Tipps zum Selbermachen. Der Kanal ist bisher werbefrei und es geht nicht darum, etwas zu verkaufen. Andreas möchte mit seinem fundierten Know-How einen Beitrag zum nachhaltigen Energiewandel leisten.

Er „zerlegt“ auch schon mal ausführlich einen Test von Stiftung Warentest (2024) zum Test von Balkonkraftwerken (absolut sehenswert).

Er informiert auch über Balkonkraftwerke, große Solaranlagen mit und ohne Speicherlösungen und Wärmepumpen auf seinem Kanal.

9. Fazit: Lohnen sich Balkonkraftwerke?

Balkonkraftwerke bieten eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Stromkosten zu senken und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit der neuen Erhöhung auf 800 Watt können sie noch effektiver eingesetzt werden, um den Eigenverbrauch zu erhöhen. Besonders in Zeiten steigender Strompreise und wachsender Umweltbewusstsein sind Balkonkraftwerke eine sinnvolle Investition für nahezu jeden Haushalt.